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Data Hubs in der Energiewirtschaft

Die zentrale Plattform für alle Energiedaten

Data Hubs in der Energiewirtschaft
14.05.2024
Energie- & Versorgungswirtschaft
Datenmanagement
Digitale Transformation

Die Notwendigkeit von DataHubs in der Energiewirtschaft

Die zunehmende Digitalisierung und Regulierung in der Energiewirtschaft stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Insbesondere die Erfüllung regulatorischer Anforderungen, die effiziente Verwaltung großer Datenmengen und die Sicherstellung der Netzstabilität sind zentrale Themen. So weit, so gut! Jetzt erhöht sich jedoch noch einmal die Schlagzahl und Komplexität der Änderungen. In diesem Zusammenhang gewinnt die Einführung von Data Hubs als zentrale Datenhaltungslösungen zunehmend an Bedeutung.  

Was bedeutet die Neuregelung des § 14a EnWG für die Verarbeitung von energiewirtschaftlichen Daten? 

Die Neuregelung des § 14a EnWG durch die Bundesnetzagentur zielt darauf ab, die Netzstabilität des deutschen Energiemarkts langfristig zu gewährleisten. Dafür benötigen insbesondere Netzbetreiber (NB) Zugang zu Netzzustandsdaten aus Smart Meter Gateways (SMGWs) für ihre Steuerungs- und Schaltungsanalysen in der Niederspannung. Aber auch Lieferanten (LF) und Energieserviceanbieter (ESA) haben ein Interesse an hochfrequenten Messwerten für die Bereitstellung von Mehrwertdiensten. Ein DataHub sammelt die verschlüsselten Messwerte von angebundenen Marktpartnern und ermöglicht es, diese Daten zu entschlüsseln und den Backendsystemen bereitzustellen, um den Anforderungen gerecht zu werden. 

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Warum ist eine effiziente Datenverarbeitung und -bereitstellung wichtig? 

Die steigende Menge an Energiedaten und Quellen sowie die Anforderungen seitens der Gesetzgeber erfordern eine effiziente Verwaltung und Bereitstellung von Messwerten und Stammdaten. Ein Data Hub als Datendrehscheibe bietet hier eine Lösung, indem er als zentraler Ort zur Speicherung und Bereitstellung dieser energiewirtschaftlichen und -technischen Daten dient. Durch diese zentrale Datendrehscheibe wird der Zugriff auf relevante Informationen für nachgelagerte Systeme erleichtert und die Strukturierung und Verwaltung der Daten sichergestellt. 

Ein wesentlicher Vorteil eines Datenhubs liegt in seiner Flexibilität bei der Strukturierung und Verwaltung von Daten. Durch unterschiedliche Zugriffsberechtigungen und die Möglichkeit, z. B. Messwerte in unterschiedlichen Granularitäten zu speichern und bereitzustellen, können die Anforderungen verschiedener Stakeholder wie eine Netzzustandsermittlung beim Netzbetreibern, Energieverbrauchsoptimierung beim Lieferanten aber auch Mehrwertdienste durch den Energieserviceanbieter optimal erfüllt werden. 

Warum ist eine Cloud-Nutzung von Data Hubs sinnvoll? 

Die Nutzung von Cloud-Technologien unter Einbindung von Mehrmandantensystemen als Software-as-a-Service (SaaS) bietet zusätzliche Pluspunkte für Data Hubs. Die Skalierbarkeit und Flexibilität einer Cloud-basierten Lösung ermöglichen eine einfache und zügige Anpassung an sich ändernde Anforderungen und eine schnelle Bereitstellung von Dienstleistungen. 

Im Hinblick der sicheren Datenverarbeitung sind Data Hubs in der Cloud klar im Vorteil. Bspw. können die Marktprozesse des Universalbestellprozesses zur Bestellung der Netzzustandsdaten und Schaltzeitkonfigurationen beim Messstellenbetreiber (MSB) sowie die neuartige BDEW-Webservice Schnittstelle (BDEW-API) zum Schalten und Steuern über die gleiche Security-Infrastruktur bereitgestellt werden. 

Welche Vorteile sprechen zusammengefasst für Data Hubs?

Zentrale Datenhaltung

Ein Data Hub ermöglicht die zentrale Speicherung und Verwaltung von Messwerten und Stammdaten von einer großen Anzahl von Lokationen und Quellen. Dadurch wird eine einheitliche Datenbasis geschaffen, auf die verschiedene berechtigte Marktteilnehmer zugreifen können.

Nachhaltige Effizienzsteigerung

Durch die zentrale Datenhaltung und -verwaltung wird die Effizienz bei der Datenverarbeitung und -bereitstellung erhöht. Die Daten zu einer Lokation müssen nicht mehr von verschiedenen Stellen verteilt werden, was Zeit und Ressourcen spart.

Datenzugriff für berechtigte Marktrollen

Ein Data Hub ermöglicht es z. B. Netzbetreibern, Lieferanten aber auch Energieserviceanbieter Daten unterschiedlichster Quellen bei Bedarf abzurufen oder sich zusenden zu lassen, anstatt darauf zu warten, dass sie ihnen vom Messstellenbetreiber bereitgestellt werden. Dies kommt einer Datendrehscheibe gleich und erhöht die Flexibilität und ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Marktbedürfnisse.

Vermeidung von sternförmiger Messwertverteilung

Durch den Einsatz eines Data Hubs wird eine sternförmige Verteilung von Daten vermieden, bei der der Messstellenbetreiber die Daten an jede einzelne berechtigte Marktrolle verteilen müsste. Stattdessen können alle autorisierten Marktrollen die energiewirtschaftlichen und -technischen Daten direkt aus dem Data Hub abrufen oder automatisch zusenden lassen.

Skalierbarkeit und Flexibilität

Ein Data Hub kann dank Multi-Mandanten-Fähigkeit leicht erweitert und an neue Anforderungen angepasst werden. Dies ermöglicht eine Skalierung der Infrastruktur und eine Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen oder regulatorische Anforderungen.

Sicherheit und Hochverfügbarkeit

Den hochverfügbaren und sicheren Betrieb inkl. der notwendigen Hardware-Security-Module zur Entschlüsselung der Smart-Meter-Daten und BDEW-API erfolgt üblicherweise in deutschen Rechenzentren.

Fazit: Data Hubs als wesentliche Grundlage für eine effiziente Datenverarbeitung und -bereitstellung in der Energiewirtschaft


Insgesamt spielen Data Hubs eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung der vielen Anforderungen durch eine effiziente Verwaltung großer Datenmengen in der Energiewirtschaft. Durch ihre zentrale Rolle ermöglichen sie eine effiziente Datenverarbeitung und -bereitstellung für alle beteiligten Parteien und tragen somit zur Optimierung der Prozesse im Energiemarkt bei. So gelingt die Energiewende! 

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Verfasst von

Alexander Beck
Alexander Beck
Experte für Energiewirtschaftliche Prozesse