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Digital Commerce vs. E-Commerce - Was sind die Unterschiede?

Digital Commerce vs. E-Commerce
06.06.2024
E-Commerce
Customer Experience

Noch immer werden Digital Commerce und E-Commerce häufig synonym zueinander genutzt: Dabei gibt es zwischen beiden praktische ebenso wie strategische Unterschiede. Insbesondere Digital Commerce ist deutlich weiter gefasst, denn neben dem reinen Warenverkauf, wie beim E-Commerce, spielt da das ganzheitliche Kauferlebnis eine Schlüsselrolle.

Was ist Digital Commerce?

Eine einfache Übersetzung ins Deutsche liefert einen ersten Ausblick: "digitaler Handel". Folglich umfasst der Begriff alle gängigen Händleraktivitäten, wie den Einkauf und Verkauf von Waren, gepaart mit damit assoziierten Dienstleistungen, die wiederum innerhalb von digitalen Kanälen stattfinden - ebenso wie der Handel selbst. Mit dieser Begründung allein ergibt sich im Vergleich E-Commerce vs Digital Commerce aber noch keine eindeutige Abgrenzung. Diese entsteht erst, indem ein weiterer Aspekt des digitalen Handels berücksichtigt wird: Das Erreichen von Kunden über eine Vielzahl von Kanälen und Berührungspunkten.

Wird von Digital Commerce gesprochen, sind damit also nicht nur die reinen Handelsaktivitäten gemeint, sondern auch der komplette Rahmen, in dem diese stattfinden. Wie für das eigene Sortiment inner- und außerhalb der Zielgruppe Aufmerksamkeit generiert wird, wie sich die Konvertierungsraten auf einzelnen Kanälen ebenso wie einzelnen Produktsegmenten messen und verbessern lassen und wie Bestandskunden reaktiviert sowie anschließend zu wertvollen Stammkunden transformiert werden - all das sind Zusatzbereiche des gesamten Digital-Commerce-Spektrums.

Ziel aus Händler- und Unternehmenssicht ist damit, den eigenen (künftigen) Kunden in den Mittelpunkt der eigenen digitalen Aktivitäten zu stellen, um auch in Zukunft weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, selbst wenn die unmittelbaren Wettbewerber aus Kundensicht nur einige Mausklicks entfernt sind.

 

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Kernpunkte des Digital Commerce

  • Optimierung der User Experience
  • Integration von hochwertigen Inhalten, beispielsweise in Text- und Bildform
  • Rich Content Werbeaktivitäten, auch zwischen verschiedenen Kanälen
  • Auftragsabwicklung, Supply Chain Management und Transaktionserfassung
  • Fortlaufende Analysen unter Einsatz digitaler Tools
  • Kundensupport und dafür bereitgestellte digitale Kanäle

Was ist E-Commerce?

Auch hier liefert die deutsche Übersetzung ein erstes Grundverständnis, denn als "elektronischer Handel" fällt E-Commerce zwangsläufig auch in die Welt des Digital Commerce als Oberbegriff. Im direkten Vergleich E-Commerce vs. Digital Commerce wird aber deutlich, dass der elektronische Handel allen voran die "klassischen" Aktivitäten eines Händlers umfasst, welche in diesem Fall aber in einem elektronischen (und damit digitalen) Rahmen stattfinden.

Neben dem reinen Kauf und Verkauf von physischen oder digitalen Waren, fallen auch die Zahlungsabwicklung und Preisgestaltung in diesen Teilbereich. Eine nähere Betrachtung der Kernpunkte verdeutlicht das.

 

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Kernpunkte des E-Commerce

  • Preisgestaltung (auch dynamisch)
  • Lieferketten
  • Logistik, allen voran Versand und Retouren
  • Kompatibilität des Shops gegenüber mobilen Endgeräten
  • Verwaltung des Kundenstamms und Kundenbeziehungsmanagement
  • Produktanzeigen
  • datenbasierte Analysen, beispielsweise zur (saisonalen) Nachfrage, und Berichtswesen

Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Digital Commerce & E-Commerce

Die Unterschiede liegen im Detail, wobei Digital Commerce als ganzheitliche Weiterentwicklung des ursprünglichen E-Commerce-Bereichs verstanden werden darf. In den nachfolgenden Punkten und Teilbereichen des Onlinehandels lassen sich die Unterschiede zwischen beiden Begriffen besonders gut herausstellen.

Umfang

Während E-Commerce sich spezifisch auf die reinen Handelsaktivitäten fokussiert, ist Digital Commerce ein deutlich weiter gefasster Begriff. Da spielt zusätzlich jeder Aspekt des Onlinehandels hinein, darunter die Nutzer- und Kundenerfahrung (User Experience) sowie deren komplette Ausgestaltung.

Kanäle

E-Commerce fokussiert sich allen voran auf den Online-Shop selbst, ergänzend auch auf Marktplatzaktivitäten, wie beispielsweise eBay oder Amazon. Währenddessen erstreckt sich D-Commerce über alle weiteren Berührungspunkte, die zwischen Kunde/Interessent und Unternehmen/Händler bestehen - wie beispielsweise Social Media, Chatbots, mobile Apps und Co.

Fokussierung

Beim E-Commerce spielt der Warenverkauf die Schlüsselrolle: Kunden sollen Waren möglichst leicht finden und online kaufen können. D-Commerce hingegen berücksichtigt auch, wie sich der Kunde einen optimalen Online-Kauf vorstellt und wie ihm zuvor sowie danach geholfen werden kann - um ihn stärker zu binden.

Charakteristisch ist außerdem, dass Digital Commerce verschiedene neuartige Technologien einsetzt, um damit das Kauferlebnis des Kunden positiv zu beeinflussen und ihm mehr zu bieten, als nur einen Warenkorb und Bestellvorgang. Beispiele hierfür wären virtuelle Kaufassistenten, Kundenservice-Chatbots oder sogar Produktdarstellungen in Augmented- oder Virtual-Reality.

 

Wie man sieht, kann Digital Commerce als eine Unterkategorie oder auch als Weiterentwicklung des klassischen E-Commerce betrachtet werden. Manche Wissenschaftler sehen das anders und setzen D-Commerce als Synonym gleich mit E-Commerce. Die zentrale Botschaft lautet dabei aber trotzdem: Kundinnen und Kunden denken nicht in Kanälen.

Der Übergang von E-Commerce zu Digital Commerce (Gartner)

Das Marktforschungs- und Analyseinstitut Gartner verdeutlicht, warum die Weiterentwicklung und Ausweitung des Umfangs vom ursprünglichen E-Commerce hin zum ganzheitlichen D-Commerce erforderlich ist: Mit neuen technologischen Möglichkeiten, verändern sich aus offensichtlichem Grund auch die Ansprüche der Verbraucher, ebenso wie das Verbraucherverhalten. Darauf müssen Unternehmen und Händler reagieren. Die nachfolgenden Aspekte verdienen aufgrund der aktuellen Entwicklungen dabei besondere Aufmerksamkeit:
 

  1. Personalisierung

    Nahezu 90 % der Kunden erwarten laut Gartner ein personalisiertes, hochindividualisiertes und maßgeschneidertes Einkaufserlebnis - um das als Händler zu ermöglichen, sind umfangreiche Datenanalysen notwendig.

  2. Integriertes Marketing

    Nahezu die Hälfte der Verbraucher möchte über alle Geräte hinweg ein einheitliches und nahtloses Einkaufserlebnis. Hier ist eine Symbiose und Abstimmung zwischen Marketingaktivitäten und Kanälen notwendig.

  3. Digitale Selbstbedienung

    Drei Viertel der Käufer bevorzugen digitalen Self-Service gegenüber der persönlichen Kommunikation. Online-Chats sind hierfür ein gutes Beispiel.

  4. Bestandsüberwachung

    Bestandsdaten müssen fortlaufend erfasst, analysiert und anschließend korrekte Handlungen daraus abgeleitet werden, um die eigene Logistik und Lieferkette nachhaltig zu optimieren. 

  5. Interaktive Produkte

    Interaktivität kann sich positiv auf das Einkaufserlebnis auswirken - beispielsweise in Form von Virtual- oder Augmented-Reality.
     

Quelle: Gartner for Marketers - The State of Digital Commerce - Ant Duffin, Senior Director Analyst - Published 29 October 2021 — ID G00755786

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Lassen Sie sich von aroma dabei unterstützen, die Herausforderungen im Digital Commerce bedarfsgerecht zu bewältigen und Ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. Vertrauen Sie auf unsere Expertise und modernste Technologie, um Ihre Kundenzufrieden zu stellen und Ihr Geschäft nachhaltig zu stärken.

Praxisbeispiel

Die kontinuierliche Weiterentwicklung lässt sich am Beispiel von Kosmetika gut verdeutlichen. Diese "einfach nur" im eigenen Shop anzubieten, genügt Kunden heute nicht mehr zwangsläufig. Besser ist, mehrere Touchpoints mit Kunden zu kreieren und das Einkaufserlebnis so persönlich wie möglich zu gestalten. So zum Beispiel, indem die Händler mit KI oder digitalen Analyse-Tools den Verbrauchern zugleich eine Hautanalyse anbieten, um die perfekte Creme für die eigene Haut zu finden. Dazu können sie mit Chatbots Unterstützung in Echtzeit liefern oder bei Make-up mit Augmented-Reality einen Ausblick auf das Ergebnis liefern - während Influencer in sozialen Netzwerken die Marke promoten und als Anwendungsbeispiel sowie Testimonial dienen.

Fazit - Die Zukunft des Einkaufens

Gekauft wird immer häufiger digital - das ist so weit nicht überraschend. Digital Commerce ist als logische Weiterentwicklung vom puren E-Commerce zu verstehen, wodurch sich zugleich die Lücke zum stationären Handel schließt. Persönliche Kundenansprache, Beratungsmöglichkeiten und das Einkaufserlebnis selbst waren typischerweise Stärken des stationären Handels gegenüber dem eher distanzierten E-Commerce-Online-Kauf. Mit Digital Commerce, einer Ausweitung der Touchpoints, Optimierung der User Experience und ganzheitlichen digitalen Strategie, wird diese Lücke nun geschlossen - während Verbraucher damit von nahtlosen, individuellen, schnellen, komfortablen und einfachen Einkäufen in digitalen Sphären profitieren. Natürlich konsequent gestützt durch neuartige Technologien wie Virtual- und Augmented Reality sowie KI.

 

Um von diesen Stärken zu profitieren und die Herausforderungen des Digital Commerce zu meistern, benötigen Unternehmen leistungsstarke und flexible Softwarelösungen, um dem Wettbewerb immer einen Schritt vorauszubleiben.

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Verfasst von

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Dr. Angela Bischoff
Expertin für Digital Commerce