Digitale Transformation in Apotheken
CardLink, KIM und der TI-Messenger
Die digitale Transformation ist auch in der Apotheke im vollen Gange. Neue Technologien wie KIM (Kommunikation im Medizinwesen), der TI-Messenger (Telematikinfrastruktur-Messenger) und CardLink eröffnen neue Möglichkeiten, um den Arbeitsalltag in Apotheken effizienter und einfacher zu gestalten. In dem folgenden Blogartikel wollen wir die Vorteile dieser Technologien hervorheben und kurze Anwendungsfälle skizzieren.
Status Quo: Wie digital ist eine Apotheke heute?
Apotheken stecken mitten in der Digitalisierung. Nicht nur, weil die Einführung der Telematikinfrastruktur und Diensten wie KIM es von ihnen verlangen. Sie müssen auch konkurrenzfähig gegenüber großen Online-Versandapotheken bleiben. Doch die Akzeptanz digitaler Technologien in Apotheken variiert stark. Einige Apotheken haben die Vorteile erkannt und die neuen Technologien schnell implementiert, während andere noch auf traditionelle Methoden setzen. Dabei spielen auch die Komplexität der TI-Lösungen und Technologien der künstlichen Intelligenz sowie der damit verbundene Schulungsaufwand eine Rolle.
Digitaler Wendepunkt für Apotheken: Das E-Rezept
Die Einführung der E-Rezepte hat in der Apothekenlandschaft für Aufsehen gesorgt. Die Umstellung war eine Herausforderung und vor allem eine Veränderung – nicht nur für die Leistungserbringer, sondern auch für die Versicherten. Während sich die Apotheke vor Ort aber darüber freuen durfte, dass verschriebene Medikamente dank des E-Rezepts nur dort erhältlich waren, fühlten sich Online-Apotheken benachteiligt. Sie blieben auf den Arzneimitteln sitzen. Das war die Geburtsstunde von CardLink.
Was ist CardLink?
Mithilfe von CardLink können Versicherte ihre verschriebenen Medikamente nicht nur persönlich in der örtlichen Apotheke abholen, sondern auch ihr E-Rezept bequem über das Smartphone einlösen. Dafür brauchen sie nur zwei Dinge: die elektronische Gesundheitskarte (eGK) und ein Smartphone mit entsprechender App. Die eGK dient zum Abruf des E-Rezepts aus dem Fachdienst und zugleich zur Verifikation des oder der Versicherten. Mit wenigen Klicks ist das Medikament bestellt und bietet somit eine besonders komfortable Methode für Erkrankte, die das Bett nicht verlassen können.
Die Einlösung muss aber nicht über große Online-Versandapotheken erfolgen. Auch kleine und große stationäre Apotheken können sich mithilfe ihres IT-Dienstleister des Vertrauens einen Zugang zu CardLink beschaffen. Somit können die Versicherten nach dem Arztbesuch in der App prüfen, ob das verschriebene Arzneimittel in der Nähe vorrätig ist – insofern die Funktion in der jeweiligen Apotheken-Verwaltungs-Software gegeben ist. Der Vorteil: Die zeitnahe Lieferung. Denn Vor-Ort-Apotheken können dank ihres Botendienstes zwei bis dreimal täglich Medikamente ausliefern – ein absoluter Pluspunkt, wenn man ein Medikament kurzfristig benötigt. In die digitale Überholspur einzuschlagen, lohnt sich also auch für ländliche, kleinere Apotheken.
Die Kommunikationsgeschwister KIM und TI-M in Apotheken
KIM und TI-M bieten Mitarbeitenden in Apotheken viele Vorteile. Sie ermöglichen einen schnellen, sicheren und insbesondere datenschutzkonformen Austausch von Informationen, erleichtern die Kommunikation mit anderen Gesundheitsdienstleistern und eröffnen neue Möglichkeiten zur Patientenbetreuung.
Der TI-Messenger für Leistungserbringer ist von der gematik spezifiziert und stellt somit die einzige interoperable Möglichkeit dar, mit anderen TI-M Nutzer:innen im Gesundheitswesen per Instant Messaging auf dem Smartphone oder Tablet zu kommunizieren. Er ist so einfach zu bedienen wie gängige Messaging-Dienste des privaten Alltags, erfüllt die hohen Sicherheitsanforderungen im Medizinwesen und kann in vorhandene Bestandssysteme integriert werden. Darüber hinaus wird der TI-Messenger ab 2025 auch Versicherten über die ePA (elektronische Patientenakte) zugänglich gemacht und bietet so einen direkten Kanal zu den Kund:innen. Rund 30% der Verschreibungen werfen bei der Apotheke Fragen auf – stimmt die Medikation/Dosierung, oder gibt es Nachfragen zum Ausstellungdatum, Unterschrift, etc.? TI-M liefert für dieses Problem den optimalen Kommunikationskanal, um Rückfragen an den Facharzt oder die Fachärztin zu stellen. Darüber hinaus stellt TI-M zukünftig die Möglichkeit bereit, direkt mit Kundinnen und Kunden digital in Kontakt zu treten, um beispielsweise die Leistungen der assistierten Telemedizin zu erbringen.
KIM beschreibt den Dienst für die Mailkommunikation zwischen Leistungserbringern, nimmt hierbei jedoch die Versicherten aus. KIM realisiert einen sicheren Daten- und Informationsaustausch und ist seit April 2024 auch für Apotheken verpflichtend. Die Einsatzmöglichkeiten des Maildienstes sind ähnlich vielfältig wie bei TI-M: Zum Beispiel können Ärzt:innen im Vorfeld notwendige Informationen zum ausgestellten Rezept übermitteln, um Rückfragen seitens der Apotheke vorzubeugen.
Digitalisieren Sie jetzt Ihre Apotheke
KIM, der TI-Messenger und CardLink bringen Erleichterung in den Apothekenalltag. Man sollte den Technologien die Chance geben, sich zu beweisen und schon sehr zeitnah werden Mehrwerte spürbar. Das Fachpersonal in der Apotheke gewinnt wieder Zeit und spart Aufwände mit Kund:innen, die bequem von zu Hause aus bestellen oder Pflegepersonal, welches sie ohne Umstände für Rückfragen per Chat kontaktieren kann. Der erste Schritt, um KIM, TI-M und CardLink nutzen zu können, ist der Anschluss an die Telematikinfrastruktur. Ihr IT-Dienstleister vor Ort übernimmt auf diesem Weg eine wichtige Rolle, indem er Apotheken an die TI anschließt sowie bei der Implementierung der Anwendungen unterstützt und die dafür notwendigen Schulungen übernimmt.
Arvato Systems steht Ihren Dienstleistern mit einer umfangreichen Erfahrung in der Digitalisierung des Gesundheitswesens zur Seite. Als Betreiber der zentralen TI-Dienste besitzen wir eine einmalige Expertise im Bereich der Telematikinfrastruktur. Aber auch unser TI-Produktportfolio zeigt: Das deutsche Medizinwesen liegt uns im Blut.